Psychosomatik: Körperbilder-Spiegelbilder |
Jeder von uns kennt Körperbefindlichkeiten und wir haben einen Reichtum an Sprichwörtern, die sich auf den Körper beziehen:
- Mit schlottern die Knie vor Angst
- Meine Kehle ist wie zugeschnürt
- Ich könnte vor Wut aus der Haut fahren
- Die Probleme erdrücken mich
- Das schlägt mir auf den Magen
- Ich kann es nicht verdauen
- Das geht mir an die Nieren
- usw.
Psyche steht für Seele – Soma bedeutet Körper
Zwischen psychischen und körperlichen Beschwerden besteht ein enger Zusammenhang. Und der Begriff Psychosomatik beinhaltet den Einfluss der Psyche auf den Körper.
Ein gesenkter Kopf, hängende Schultern, ein schleppender Gang spiegeln Gefühle der Bedrückung und Schwäche wider, während ein hocherhobener Kopf, gerade, unverkrampfte Schultern, ein leichtfüssiger Gang, Energie und Selbstvertrauen ausstrahlen.
Körperliche Haltungen und Bewegungsstrukturen verfestigen sich mit der Zeit und werden für den Menschen characteristisch. Es ist, als sehe der Körper, was der Geist glaubt und das Herz fühlt und als passe er sich dem an. Der Körper als Spiegel der Seele.
Gehen wir einen Schritt weiter, so kann eine schwere körperliche Erkrankung oder chronisches Leiden, psychische Beeinträchtigung nach sich ziehen, bis hin zu einer Depression.
Andererseits können sich unbewusste Konflikte als Krankheit manifestieren. Stress kann ein Magengeschwür und Ängste können chronische Darmentzündungen begünstigen.
Erkrankungen bei der die Psyche eine wichtige Rolle spielt, sind z.B.:
- Neurodermitis,
- Essstörungen
- Schmerzsyndrome bei denen keine körperlichen Ursachen zu erkennen sind.
Auch wenn Schmerzen psychischen Ursprungs sind, leidet der Mensch nicht weniger stark, als wenn eine organische Erkrankung zugrunde läge.
Was tun also bei psychosomatischen Beschwerden?
In erster Linie muss die Erkrankung medizinisch abgeklärt werden.
In der psychotherapeutischen Behandlung können dann die seelischen Ursachen und Blockaden bearbeitet und geheilt werden.
Beispiele aus meiner Praxis:
1. Beispiel:
Durch die Empfehlung einer Allgemeinärztin kam eine 60jährige Dame zu mir in Behandlung. Sie litt an Herzschmerzen, Asthma, fühlte sich kraftlos und erschöpft und traute sich nicht mehr unter Menschen, da dies mit erheblichen Angstattacken verbunden war. Medizinisch konnten keine Ursachen gefunden werden.
Mit der Kombination von Gesprächstherapie und Entspannungsverfahren konnten wir die Ursachen der Herzschmerzen aufdecken, die mit einem nicht aufgearbeiteten Trennungserlebnis verbunden waren. Zudem konnte die Patientin durch das Erlernen und Einüben neuer Verhaltensmuster durch Imaginations- und Hypnotherapie neue Perspektiven für ihr Leben finden.
2. Beispiel
Ein Hotelmanager mit chronischen Magenschmerzen und Migräneanfällen wurde medizinisch medikamentös behandelt.
Unterstütztend erarbeitete ich mit ihm durch gezieltes Coaching neue Arbeitsmuster und Methoden zur Stressbewältigung.
Eine wunderbare Ergänzung der Behandlung von Psyche und Körper, die dem gestressten Mann zu einem schmerzfreien Leben mit neuen Qualitäten der Lebensfreude verhalf.
Praxis für Psychotherapie
Renata Stroehmann