Träume - unser nächtliches Kino |
Während der Mensch schläft, arbeitet sein Gehirn und lässt ihn träumen.
Im Altertum hatte der Traum eine zentrale Bedeutung in Bezug auf die Zukunft und das Schicksal der menschlichen Existenz an sich.
Träume galten als Botschaften der Götter und enthielten Warnungen, Ratschläge und Prophezeiungen. Auch bei den Chinesen, Israeliten und Babyloniern gab es Traumorakel.
Siegmund Freud war also bei weitem nicht der erste, der sich mit Traumdeutung beschäftigte.
Die Tiefenpsychologie sieht den Traum als Reflektion des Unbewussten und nutzt die Analyse eines Traumes als Weg zum Wesen der Persönlichkeit, den Ängsten, den Erfahrungen und Wünschen des Träumers.
Wir träumen im REM-Schlaf, der ca 90 Minuten nach dem Einschlafen eintritt und bei einem erwachsenen Menschen 20-25% der Schlafzeit ausmacht.
Ein Grossteil der Trauminhalte sind wie ein Spiegel der Tageserlebnisse, von etwas was uns noch sehr beschäftigt oder noch nicht aufgearbeitet wurde.
Es gibt Träume, die sich immer wiederholen, als Hinweis, sich doch endlich mit dem Thema auseinander zu setzten.
Träume sind oft bizarr und rätselhaft, können erschrecken, ängstigen oder auch ein gutes Gefühl in den neuen kommenden Tag hineingeben. Es sind verschlüsselte Botschaften, gemischt aus der unbewussten Gefühls-und Erfahrungswelt, den Schwächen und Stärken eines Menschen.
Nun gibt es verschiedene Methoden der Traumdeutung und ich nehme die populärwissenschaftlichen, wenig effektiven Lexikas der Traumdeutung aus.
Eine Möglichkeit ist die sogenannte „Freie Assoziation“. Der Therapeut arbeitet mit dem Traum, indem er den Träumer zu den einzelnen Traumbildern Fragen stellt und spontan beantworten lässt. Jedoch werden die Inhalte und Symbole des Traumes nicht für sich genommen, sondern stehen immer im Zusammenhang mit der jeweiligen Biografie. Der Klient kann dadurch Traumatas aufarbeiten oder sich selbst mit seinen unbewussten Anteilen besser kennen lernen.
Viele Menschen erinnern ihre Träume nicht. Zum Einen liegt das daran, dass das Gehirn einfach überfordert wäre, sich an jeden Traum zu erinnern.
Zum Anderen verarbeitet der Träumer auch Inhalte, ohne dass diese im Wachzustand analysiert werden müssen und legt sie somit im „Ablagefach-Erledigt“ ab.
Wir sprechen in der Tiefenpsychologie auch vom sog. „Traumzensor“, der eine Instanz der Psyche darstellt, die bestimmt was ans Tageslicht, bezw. in die Erinnerung gelangen darf und was nicht.
Sie können allerdings Ihr Gedächtnis auf das Erinnern trainieren.
Denken Sie beim Einschlafen daran, dass Sie Ihren Traum erinnern möchten und legen Sie sich ein Traumtagebuch neben das Bett. Schreiben sie alles was beim Aufwachen an Erinnerung da ist, auf.
Beschäftigen sie sich ein wenig damit, können Sie einiges über sich selbst in Erfahrung bringen.
Praxis fĂĽr Psychotherapie
Renata Stroehmann